
Ed. Züblin AG
„Wir von ZÜBLIN stehen als verlässlicher Partner zu unseren Verpflichtungen und agieren im engen Austausch mit SEASTONE stets lösungsortientiert.“ Till Ackers


Im Interview mit Dipl.-Ing. Till Ackers, Technischer Bereichsleiter bei der Ed. Züblin AG
Das Bauvorhaben Neue Liebe wird vor dem herausfordernden Hintergrund der Corona- Krise und dem Russland-Ukraine-Konflikt hergestellt. Die Bauwirtschaft klagt im Allgemeinen über Lieferengpässe und steigende Materialpreise. Wie sehen Sie aktuell die Entwicklung als Bauunternehmen gerade auch in Bezug auf das Bauvorhaben Neue Liebe?
Lieferengpässe, steigende Materialkosten und vor allem auch steigende Energiepreise stellen auch die Bauindustrie natürlich vor große Herausforderungen. Eine Normalisierung wird wohl leider noch auf sich warten lassen. Direkte Auswirkungen auf die Neue Liebe gibt es aber kaum, sie kann unabhängig davon in die Höhe wachsen. Wir von ZÜBLIN stehen als verlässlicher Partner zu unseren Verpflichtungen und agieren im engen Austausch mit SEASTONE stets lösungsortientiert. Auf längere Lieferzeiten haben wir uns eingestellt und können diese großteils kompensieren, z. B. durch Anpassungen in den Bauabläufen. Aber dennoch wünschen wir uns von allen Seiten gemeinsam eine der Situation angemessene Flexibilität, beispielsweise bei der Produktauswahl!
Welche konkreten Maßnahmen hat die ZÜBLIN ergriffen, um die Auswirkungen der Corona- Krise und des Ukraine-Kriegs auf das Bauvorhaben Neue Liebe so gering wie möglich zu halten?
Die erste und beste Entscheidung haben SEASTONE und ZÜBLIN im Jahr 2020 zusammen getroffen: die fest vereinbarte, partnerschaftliche Zusammenarbeit in einem Partnering-Verfahren – unserem seit fast 30 Jahre am Markt bewährten ZÜBLIN TEAMCONCEPT®. Auch wenn bei Vertragsschluss die aktuelle Entwicklung nicht vorauszusehen war: Wir haben ein gemeinsames Ziel und setzen alles daran, das Projekt erfolgreich zu realisieren. Wie wertvoll dieser Schulterschluss ist, zeigt sich in solch einer Krise besonders deutlich. Aber auch unser breit gefächertes Konzernnetzwerk und unsere Beschaffungskompetenz tragen bei der Neuen Liebe dazu bei, trotz schwerer Randbedingungen die pünktliche Fertigstellung in geforderter Qualität zu erreichen.
Derzeit werden auf der Baustelle vor allem Erd- und Rohbauarbeiten auf dem Baufeld ausgeführt. Welcher Bautenstand wurde bisher erreicht und liegt die Baumaßnahme im planmäßigen Zeitplan?
Die Baugrube für die Häuser E-H ist bereits fertiggestellt und mit dem Rohbau befinden wir uns derzeit im Erdgeschoss. Der Baubeginn für die Häuser A-D – d. h. die Erdarbeiten für die Baugrube und der Rohbau – erfolgt plangemäß im Juli 2022. Alle Arbeiten sind bisher termingerecht verlaufen, die ‚Neue Liebe‘ wird fristgerecht fertiggestellt.
Die Fa. Züblin wurde als marktführendes Unternehmen verhältnismäßig früh in der Projektplanung hinzugezogen, um bereits in der Planung ihre Technologie hinsichtlich Baumaterialien und Baustellenmanagement einzubringen. Welche Vorteile bietet das Lean-Management- System vor allem jetzt in Zeiten der Corona- Krise und des Russland-Ukraine-Konflikts?
Ja, ein wesentlicher Vorteil der gemeinsamen Abwicklung im TEAMCONCEPT ist die frühzeitige Einbindung der Baukompetenz bereits in der Planungsphase. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Nicht immer selbstverständlich. Das führt letztlich nicht nur zur Kosten- und Terminsicherheit, sondern trägt auch maßgeblich zu einer effizienten Bauabwicklung bei. LEAN.Construction und die Digitalisierung, helfen uns, die Neue Liebe optimal abzuwickeln. Terminlich ist die Einbindung individueller Käuferwünsche in unseren LEAN-Management-Ablauf zwar herausfordernd, aber letztlich unerlässlich für die erfolgreiche, fristgerechte Projektabwicklung. Wenn die Abläufe gut getaktet sind, dann sitzt der Zug auf dem Gleis und bringt uns im ICE-Tempo ins Ziel.
Welche außergewöhnlichen Projekte (unter dem Aspekt Architektur/Prestige/Herausforderung) werden oder wurden von Fa. Züblin realisiert und gab es besondere Schwierigkeiten?
ZÜBLIN kann im kommenden Jahr auf 125 Jahre Firmengeschichte und auf unzählige spannende Projekte zurückblicken – jedes für sich ein Unikat. Aber noch spannender ist doch der Blick nach vorn: Ab wann drucken wir Häuser?